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Wenn die befürchtete Prügelei ausbleibt

Hamburg-Wilhelmsburg

52.683 Ein­wohner:innen

liegt im Süden auf der anderen Elbseite und wartet immer noch auf die oft vorhergesagte Gentrifizierung.

Es ist 18.30 Uhr, im Vogelhüttendeich, einer Straße, die in den Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg führt, herrscht Feierabendverkehr. Ich bin mit dem Fahrrad unterwegs und will nur noch nach Hause. Die Straße ist eng, und die Autos müssen sich sehr vorsichtig an­ein­ander vorbei bewegen, damit sie sich nicht berühren.

Vor mir fährt ein Wagen mit getönten Scheiben. Plötzlich ertönt Hupen von einem entgegenkommenden Gefährt. Beide Autos kommen ruckartig zum Stehen. Das ist ja gerade nochmal gutgegangen! Fast währen die beiden ineinander reingefahren.

Die Scheibe des Wagens vor mir wird langsam heruntergefahren. „Oh je, jetzt gibt's Roadrage“ denke ich und weiche mit dem Rad vorsichtshalber schon mal auf den Bürgersteig aus – einen Radweg gibt es hier nicht.

Nun wird auch das Fenster des gegenüberliegenden Wagens heruntergekurbelt. Und dann: ein überraschter Ausruf aus dem einen Auto, ein Lachen aus dem anderen. Die beiden Fah­re­r*in­nen wenden sich mit strahlenden Gesichtern einander zu und fangen an zu quatschen. Und bleiben einen Moment genau so stehen. Mitten im Wilhelmsburger Feierabendverkehr. Franziska Betz

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