piwik no script img

Wenn die befürchtete Prügelei ausbleibt

Hamburg-Wilhelmsburg

52.683 Ein­wohner:innen

liegt im Süden auf der anderen Elbseite und wartet immer noch auf die oft vorhergesagte Gentrifizierung.

Es ist 18.30 Uhr, im Vogelhüttendeich, einer Straße, die in den Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg führt, herrscht Feierabendverkehr. Ich bin mit dem Fahrrad unterwegs und will nur noch nach Hause. Die Straße ist eng, und die Autos müssen sich sehr vorsichtig an­ein­ander vorbei bewegen, damit sie sich nicht berühren.

Vor mir fährt ein Wagen mit getönten Scheiben. Plötzlich ertönt Hupen von einem entgegenkommenden Gefährt. Beide Autos kommen ruckartig zum Stehen. Das ist ja gerade nochmal gutgegangen! Fast währen die beiden ineinander reingefahren.

Die Scheibe des Wagens vor mir wird langsam heruntergefahren. „Oh je, jetzt gibt's Roadrage“ denke ich und weiche mit dem Rad vorsichtshalber schon mal auf den Bürgersteig aus – einen Radweg gibt es hier nicht.

Nun wird auch das Fenster des gegenüberliegenden Wagens heruntergekurbelt. Und dann: ein überraschter Ausruf aus dem einen Auto, ein Lachen aus dem anderen. Die beiden Fah­re­r*in­nen wenden sich mit strahlenden Gesichtern einander zu und fangen an zu quatschen. Und bleiben einen Moment genau so stehen. Mitten im Wilhelmsburger Feierabendverkehr. Franziska Betz

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen