: Kollision der Heidebusen
Niedersachsen machen Sachen in Uelzen
Nur selten produziert der im fernen Nichts des norddeutschen Flachlands liegende Flecken Uelzen Schlagzeilen – zuletzt im Jahr 2016, als die Welt mit Erstaunen vernahm, dass sich Uelzen „aus historischen Gründen“ den Beinamen „Hansestadt“ verlieh, um so aufzusteigen in die Champions League der hanseatischen Metropolen Hamburg, Bremen und Rostock. Seither war es ruhig um Uelzen … bis gestern, als die vergessene Kreisstadt eine dramatische Pressemitteilung in die weite Welt hinaus sandte: „Mutter Beimer trifft frisch gewählte Heidekönigin Franziska Röhrs aus Amelinghausen.“ In Uelzen! Ein Gipfeltreffen, ja eine Gigantenkollision, die so nur in Uelzen möglich ist. Wo „Marie-Luise Marjan, auch bekannt als ‚Mutter Beimer‘ aus der ‚Lindenstraße‘ bereits seit einigen Tagen ist“. Und wo sie nun auf die neue Heidekönigin aus dem Nachbarort trifft, wie das Uelzener „Stadtmarketing“ verkündet. Ein Clash of Civilizations, der die Welt in ihren Grundfesten erzittern lässt. Da wackelt die Heide. Und der Mutterbusen der Natur bebt. Niedersachsen machen ja gern atemberaubende Sachen. Aber dieser Zusammenprall stellt alles in den Schatten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen