piwik no script img

Infizierte Bluttrans­fusionen

Die britische Regierung zahlt Tausenden Opfern eines Skandals um verunreinigte Bluttransfusionen jeweils 100.000 Pfund Ent­schädigung. Das teilte sie diese Woche mit. Das Geld geht an Personen, die sich in den 1970er oder 1980er Jahren über das verabreichte Blut das HI-Virus oder ­Hepatitis C zugezogen hatten, oder an überlebende Partner von Opfern. Die Zahlungen, die bis Oktober dieses Jahres erfolgen sollen, schließen andere Familienangehörige wie Eltern und Kinder nicht ein. Rund 2.400 Menschen sind durch diese Transfusionen gestorben. In der Geschichte des britischen Gesundheitssystems gelten die Vorgänge als schlimmster Behandlungsfehler aller Zeiten. Die Betroffenen waren Krankenhauspatienten. Die verunreinigten Blutprodukte stammten damals größtenteils aus den USA. Betroffene kritisierten, dass nicht alle Familienmitglieder bei der Entschädigung berücksichtigt werden. „Die Eltern fühlen sich so entmutigt“, sagte Rosemary Calder, deren Sohn Nicky nach dem Erhalt eines mit dem HI-Virus verunreinigten Blutprodukts 1999 starb. Der mit dem Hepatitis-C-Virus infizierte Mark F. sagte, er finde es gut, dass ein Fehlverhalten der Behörden eingeräumt werde. „Es geht nicht um Entschädigung, es geht darum, dass sich jemand entschuldigt“, sagte F. (ap)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen