brief des tages:
Abgewählt: Liz Cheney
„Konservativ, gegen Donald Trump – raus“, taz vom 16. 8. 22
Donald Trump hat den markigen Begriff „shithole countries“ (Arschlochstaaten) geprägt. Liz Cheney ist nun eine – von nur zwei! – konservativen Abgeordneten, die nicht schweigend zusehen, „wie Mitglieder der Partei die Rechtsstaatlichkeit zerstören“. Für ihren Mut hat sie meinen Respekt. Sie bekommt dafür Morddrohungen – unfassbar. Die Republikaner sind längst zu einer „shithole party“ geworden. Auch Liz Cheneys politische Agenda ist ansonsten gruselig – und die Versuche der Republikaner, sich das ganze Land mit Hilfe von Wahlrechtsmanipulationen „in den Sack zu stecken“, haben ja nicht erst gestern angefangen. Schade, dass Cheneys demokratischer Weckruf von den Trump-Fans weder gehört noch verstanden wird. Da nützt nicht einmal die Fürsprache von Ex-Präsident George W. Bush und Ex-Vizepräsident Dick Cheney, ihrem Vater. Meine Befürchtung ist, dass irgendein durchgeknallter Idiot sie einfach über den Haufen schießt – und ein anderer durchgeknallter Idiot zum zweiten Mal Präsident wird.
Good night, America. Ich wünsche Liz Cheney ein langes Leben.
Gerhard Schönau, Bad Bramstedt
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen