: Wenn es mal einfach gar nichts zu retten gibt
Dove-Elbe,
18 Kilometer. Der Nebenarm der Elbe schlängelt sich durch den Südosten Hamburgs und ist für seine dichten Teppiche aus Teich- und Seerosen bekannt.
Das grüne Kajak ist unseres. Zwei Mitarbeiter lassen das Plastikboot zu Wasser, legen Polster in die Vertiefungen zum Sitzen und stellen eine schwarze Mülltonne in die Mitte. Beim Einsteigen schaukelt es. „Ist halt Wasser drunter“, sagt der eine Mann in Shorts und dem weißen Shirt von „Paddel-Meier“. Dann gibt er uns zwei Müllgreifer in die Hände. Wir sind hier, um die Natur zu retten!
Der Bootsverleih unterstützt die Initiative Green Kayak. Eine dänische NGO verleiht kostenlos Kajaks. Dafür fischen die Paddler:innen nach Müll. Und das mit Erfolg: Alles fände sich irgendwann wieder, sagt eine Mitarbeiterin an der Anmeldung. Einmal sei ein Boot gekentert, ein Mann habe seinen Schuh verloren. Der Croc verschwand in der Dove-Elbe, einem Nebenarm der Elbe im Südosten Hamburgs. „Unsere Müllsammler haben ihn zwei Wochen später gefunden.“
Das wollen wir auch. Also los: vorbei an Enten und Sonnenblumenfeldern, mit kurzer Rast am Brombeerstrauch am Ufer. Bald paddeln wir mehr oder weniger im Gleichtakt, spähen unter Äste, die ins Wasser ragen, fahren nah an Seitenarme heran und schauen im Gewirr der Seerosen genau hin. Doch die Tonne bleibt leer. Der Fluss muss nicht gerettet werden. Andrea Maestro
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