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Wenn mit Freundlichkeit der Tag ein netter wird

Berlin-­Kreuzberg,

151.700 Ein­woh­ner*innen.

Den Görlitzer Park, gern „Görli“ genannt, kennt man schon auch als prominenten Kreuzberger Drogenumschlagplatz.

Morgens um halb acht vor dem Görlitzer Park. Vor dem Parkeingang stehen junge Schwarze Männer, um sie herum wabert eine Duftwolke berauschender Rauchmittel. Ich mache einen großen Bogen, mir wird immer schlecht von dem Kiffgeruch. Die jungen Männer nehmen es nicht übel, sie grüßen freundlich und entspannt, ich grüße weniger entspannt zurück: Ich muss durch den Park, um auf der anderen Seite die Katze eines Freundes zu füttern. Ich mache das nicht gerne zur Gassizeit, ich habe große Angst vor großen Hunden.

Im Park sitzt ein weiterer Schwarzer Mann, alleine, er trägt Anzug und stützt seine Hände auf einen Stockschirm. In Berlin sind es an diesem Morgen 32 Grad. Auf der anderen Seite des Parks, dort, wo ich hin muss, löst sich ein großer Hund von der Seite seines Frauchens und rast auf mich zu.

Der Mann mit dem Schirm steht plötzlich neben mir, als er mich zögern sieht, und fragt mich auf Englisch: „Is there a problem?“ „Ich habe Angst vor Hunden“, antworte ich, und er sagt: „No problem. I come with you.“ Ruhig begleitet er mich bis zur anderen Parkseite, wo die Frau ihren Hund unterdessen eingefangen und angeleint hat. Als ich mich bedanke, sagt er: „It was a pleasure. Have a nice day.“ Danke, den werde ich haben. Alke Wierth

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