: Protest gegen Landspekulation
Finanzministerium verzögert Gesetz, kritisieren Bäuer:innen
Die Bundesregierung muss zu ihrem Wort stehen und die Privatisierung von öffentlichen Ackerflächen in Ostdeutschland sofort stoppen. Das forderten junge Landwirt:innen am Mittwoch vor dem Bundesfinanzministerium. Das Agrarministerium hatte im Mai erklärt, der Boden in Bundesbesitz solle – wie im Koalitionsvertrag festgehalten – in der Regel nur noch verpachtet werden, und zwar vorrangig an Ökolandwirte. Der weitere Verkauf durch die Treuhand-Nachfolgegesellschaft BVVG werde per Gesetz beendet. Dahinter steht das Vorhaben, Spekulation mit Ackerland und den Anstieg der Bodenpreise zu bremsen, die für viele Landwirt:innen nicht mehr bezahlbar sind – wenn überhaupt Flächen im Angebot sind und nicht spekulativ brachliegen. Das Gesetz werde seither vom Finanzministerium blockiert, kritisierten die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und das Bündnis Junge Landwirtschaft. Laut AbL handelt es sich um die letzten 91.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzflächen von einstmals rund 1,1 Millionen Hektar Staatseigentum in Ostdeutschland. (epd)
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