das wetter: Das Leben der Waage
Immerzu umgeben von Dunkelheit. Nichts als ewige Stille. Gähnend die Leere unendlicher Weiten. Und dann wollten diese Verrückten auch noch dauernd aus ihr die Zukunft lesen. Alles Luftnummern ohne Luft. Die Waage war es leid, sie wollte einfach leben, die Gegenwart spüren und wissen, woher sie eigentlich kam. Also verabschiedete sie sich aus dem Zeichenkreis, umarmte ein letztes Mal ihre alte Freundin, die Jungfrau, und ging auf Wanderschaft, um ihre Wurzeln zu entdecken. Nach vielen krummen Wegen landete sie schließlich an einem kleinen thüringischen Kriminalgericht. Von ihrem Platz im Kontor aus blickte sie auf einen staubigen Parkplatz, während ihr Akte um Akte vorgelegt wurde. Die Waage wühlte sich durch die ihr fremde Vergangenheit und wägte ab. Aber sie war glücklich, das Sinnbild der Gerechtigkeit endlich mit Leben auszufüllen.
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