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Kaum Schweinesystem

Beliebtes Metapherntier gerät unter Druck

Keilerfoto: reuters

Den „niedrigsten Schweinebestand seit der deutschen Vereinigung“ zählte das Statistische Bundesamt gestern in bundesdeutschen Koben und Suhlen. Nur noch 22,3 Millionen tummeln sich zwischen Waterkant und Alpenrand. Unser Schweinesystem ist aber mit derart borstendünner Personaldecke kaum ­aufrechtzuerhalten. Die gesellschaftlichen Folgen sind dramatisch. Immer weniger Pottsäue müssen immer größere Schweinereien im Alleingang anrichten. Dazu braucht es kapitale Keiler wie jenen Kölner Kardinal, der den Mist im Sprengel derart in den Himmel wachsen ließ, dass die Austrittswelle seiner Schäfchen zum „Woelki-Tsunami“ anschwoll, wie der Kölner Stadt-Anzeiger ungewohnt untergangspoetisch schreibt. Kaum abgenommen hat hingegen die Zahl der Rindviecher, entwarnten die Statistiker. Davon zeugen aktuelle Sichtungen des Dissertations-Wiederkäuers Karl-Theodor zu Guttenberg, der laut dpa künftig Kommentare bei RTL durch den Pansen muht, und des zum „Kennedy von Reinickendorf“ verklärten CDU-Leithammels Frank Steffel, der jüngst als Hertha-Vereinspräsident scheiterte. Egal, ob Schwein, ob Rind, ob Schaf, / sie kötteln alle nur konkav.

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