: Kommt der 9-Euro-PEN?
Zerstrittene Schreiberszene radikalisiert sich
Seit PEN-Präsident Deniz Yücel den Schriftstellerverein nach heftigem Streit um dessen Ausrichtung auf einer äußerst tumultuösen Mitgliederversammlung in Gotha verließ, kommt der organisierte Arm der deutschsprachigen Autorenzunft nicht zur Ruhe. Während manche Schriftsteller im ursprünglich in Darmstadt gegründeten Chapter des internationalen Autorenverbandes verblieben, folgten etliche Skribenten dem Auszug ihres Präsi aus der „Bratwurstbude“, als die der Journalist seinen Ex-Verein verspottete. Nun haben 231 vorwiegend prominente Schismatiker um Yüzel ein neues Chapter gegründet, den „PEN Berlin“. Prompt sind sämtliche nicht als Gründungsmitglieder aufgeführten deutschen Autoren tödlich beleidigt. „Schriftsteller, die nicht angefragt wurden, sind zu allem fähig“, warnt der Verfassungsschutz, der eine Radikalisierung der zersplitterten PEN-Szene fürchtet. Ein „PEN Bandidos“ der Enttäuschten steht offenbar kurz vor der Gründung, der angeschlagene „PEN Darmstadt“ sucht hingegen Unterstützung im Rockermilieu und fusioniert zum schlagkräftigen „PENs Angels MC“. Frieden könnte nun ein bundesweit gültiger „9-Euro-PEN“ für alle halbwegs Schreibkundigen stiften. Mitgliedsanträge nimmt jede Bratwurstbude entgegen.
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