meinungsstark
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Das biologische Geschlecht

„Gender vs. Gender“, taz vom 27. 5. 22

Ich bedanke mich für den Artikel Gender vs. Gender. Darin heißt es: „Biologisches Geschlecht (sex) hat seine Bedeutung de facto verloren (…) Niemand (sic) interessiert das sex.“ Die Krankenkassen werden sich dieser Einsicht sicher nicht mehr lange verschließen. Die logische Konsequenz: Die Kosten für chirurgische Eingriffe in die biologische Hardware und Hormonbehandlungen können nicht mehr übernommen werden. Und was passiert, wenn die Menschen in der Mitte der Gesellschaft zu der Überzeugung kommen, dass das biologische Geschlecht nur noch für ein paar Sonderlinge Bedeutung hat? Mehr und mehr Menschen werden nur noch Gender mit anderen Personen haben und nicht mehr Sex, außer, vielleicht, wenn sie sich fortpflanzen wollen.

Harald Zimmer, Überlingen

Sprachverrenkungen

„Der Fortschritt trügt“, taz vom 29. 5. 22

Das ganze Gegendere geht doch völlig an der inhaltlich-gesellschaftlich vorhandenen Problematik vorbei, die sich durch formale Sprachverrenkungen in keinerlei Weise verändern lässt. Im Kern geht um reales tägliches Verhalten, um gesellschaftliche Praxis, um den Umgang zwischen den Menschen! Durch die Benutzung von Gendersprache werden die praktischen Unterschiede, zum Beispiel warum Frauen in unserer Gesellschaft für die gleiche Arbeit häufig vielfach immer noch weniger verdienen, nicht beseitigt! Eine Sache, die sich durch sprachliche Erfindungsformen in keiner Weise verändern lässt, sondern nur noch lächerlich gemacht wird!

Klaus E. Lehmann, München

König Fußball

„Allseits abgezockt“, taz vom 29. 5. 22

Es klingt beeindruckend, wenn Real Madrids Auftritt im Champions-League-Finale als allseits abgezockt, brutal effi­zient, gnadenlos effektiv bezeichnet wird. Doch das Gegenteil war am Samstag der Fall. Neben einem zu Recht nicht gegebenen Abseitstor und einer schon als gefährlich bezeichneten Flanke in die Arme des Liverpooler Keepers haben die Madrilenen ihren einzigen erfolgsversprechenden Torschuss so krass „versemmelt“, dass die Liverpooler Verteidigung mit diesem Schussdesaster nicht rechnen und deshalb zum Glück des mitgelaufenen Torschützen nicht präzise eingreifen konnte. Wolfram Hasch, Berlin