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Hengst im Anzug

Auf Zack: 30 Jahre Zoll am Münchner Flughafen

Gebratene afrikanische Rohrratten im Kulturbeutel und Koks in Wadenwickeln: Zollstock auf Zollstock ging es jetzt in einer Jubiläumstickermeldung des Münchner Flughafens, „das eine oder andere faszinierende oder erschreckende Highlight“, versprach uns der PR-Zoll. Was eigentlich geht also ab seit dem 17. Mai 1992 im Erdinger Moos zu München, wo der Flughafen nicht bei Erding sondern bei Freising liegt, aber das nur nebenbei bemerkt. Erster Abfertigungskunde, so wollen es die Zoll-Analen, war einst der „dreijährige Hengst Dissimulateur, der einem Scheich gehörte“. Ja, servus, „eine nicht alltägliche Abfertigungssituation“, wie uns der Zollamtssprecher packend schilderte. Was Scheich und Hengst wohl dissimulierten, sprich vortäuschten? Das alles mit rechten Dingen zuging? Darüber schreibt der Zoll leider nix; Dissimulateur hat damals wohl die Landeshauptstadt erreicht. Ohne seine „Schlangenlederjacke“ erreichte wenig später ein Reisender die Wiesnhochburg, überliefert ist sein Zitat: „Wie ich mich kleide, ist meine Sache, das Vieh ist eh schon tot.“ Tierlieber und der tierlieben Wahrheit näher war da 1994 der Herr aus Südamerika, der ein „Pinselohräffchen“ transportierte, oder wie der Zoll schreibt, „die Mütze des Urlaubers bewegte“ sich.

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