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Wenn jemand wirklich sehr geduldig ist

Köln-Zollstock

Rund 24.000 Ein­woh­ner:innen,

der Name des Stadtteils, in dem das Seniorenheim liegt, leitet sich von einem kleineren Zollhaus – genannt Zollstock – ab.

Das hier soll eine Hymne auf einen „Helden des Alltags“ werden – obwohl dieser Slogan etwas abgegriffen ist. Jedenfalls spielt das Ganze in einem Kölner Seniorenheim, in dem ich meinen Vater besuchte. Es ist ganz nett dort, und das Beste ist der kleine Garten im Innenhof. Da sitzen sie bei schönem Wetter, einige drehen mit Rollator oder Rollstuhl ihre Runden.

Manchmal gibt dort der Akkordeonist vom Sozialen Dienst ein Konzert, und an einem solchen Nachmittag spielt diese Geschichte. Unter den Anwesenden war nämlich eine Dame im Rollstuhl, die, kaum angekommen, verkündete, sie müsse mal. „Sie waren doch gerade“, sagte ein Betreuer freundlich. Es half nichts, sie musste. Also schob er sie wieder ins Haus, rauf in den dritten Stock, sie kamen nach geraumer Zeit wieder. Kurz darauf musste sie wieder. Und wieder, und wieder. Ohne weitere Debatte brachte der Betreuer sie jeweils liebevoll nach oben und wieder auf die Terrasse.

Respekt, dachte ich, die Geduld hätte ich nie, da kann ich eine Menge lernen. Denn Menschen wie er machen einen der wichtigsten Jobs, den die Gesellschaft zu vergeben hat. Für sehr wenig Geld. Petra Schellen

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