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Kölner Fans macht die Quali für die Conference League völlig kirre Foto: dpa

Der Fußballfan ist ein Herdentier. Er läuft dem Trend hinterher. Und weil derzeit der Frankfurter Anhang die Maßstäbe setzt, war spätestens am Donnerstag, als die Hessen nach dem Erreichen des Europa-League-Finales den Platz stürmten, klar, was passieren werde. Die Fans lassen sich nicht mehr so einfach eingattern und nutzen ab jetzt jeden Feiervorwand, um die Spielwiesen ihrer Profifußballer abzugrasen.

Neu sind diese raumgreifenden Siegesrituale natürlich nicht. Auf Schalke, wo die Fans am Samstagabend nach dem gesicherten Aufstieg sich die besten Stücke aus dem Rasen stachen, erinnert man sich gewiss noch an den Platzsturm von 2001, als man voreilig den Meistertitel feierte und doch nur Zweiter wurde.

Der Unterschied zu früher scheint zu sein: Wer im Ranking der besten Fußballfans mitmischen will, muss bereits auf kleinste Reize reagieren. Die Frankfurter Fanschule, wo man neuerdings weiß uniformiert seine Zahlenstärke großflächig demonstriert, steigert offenbar auch andernorts das Bedürfnis, gesehen zu werden und Zeichen zu setzen. Die Invasion des Spielfelds ist auch eine Macht­demonstration: Was ihr könnt, können wir sowieso.

Dass die Kölner gegen Wolfsburg verloren und womöglich die Teilnahme an der Europa League verspielten, war deshalb völlig irrelevant. Das Erreichen der Conference League, des meistverspottetsten Wettbewerbs in Europa, ließ das Fanvolk außer Rand und Band geraten. Die Kölner Profis wussten gar nicht, wie ihnen geschah. Ihre Trauer wurde einfach überrannt. (jok)

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