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Archiv-Artikel

„Kann jeder schaffen“

Zum achten Mal: Bei Nacht um die Alster rennen

Von SMW
Kai Goebel

■ 49, Betriebswirtschaftler, geboren in Düsseldorf. Der selbstständige Eventmanager organisiert seit acht Jahren den Nachtlauf.

taz: Herr Goebel, will ernsthaft irgendwer nachts um die Alster laufen?

Kai Goebel: Oh, es gibt sehr großes Interesse: 5.500 Anmeldungen. Jeder Läufer hat zwar normalerweise seinen eigenen Rhythmus, aber nachts erlebt man die Stadt einfach ganz anders. Sie ist dann akustisch runtergedampft. Die Alster liegt spiegelglatt. Und wir installieren Leuchttore und Lichteffekte.

Wer macht da so mit?

Na ja, der Lauf in Hamburg ist kein Marathon und auch sonst nicht ewig lang. Der Weg ist das Ziel. Eine Runde um den Teich sind 7,5 Kilometer. Das kann jeder schaffen, der einigermaßen sportlich ist oder auch nur vor wenigen Wochen den Willen formuliert hat, das Laufen anzufangen. Darum sind die Starter in Sozialstruktur, Geschlecht und Alter sehr gemischt. Generell kann man aber sagen: Es sind eher Freizeitsportler.

Müssen die Stirnlampen mitbringen, weil es dunkel ist?

Nein, die Strecke führt größtenteils über Fußgänger- und Radwege an der Außenalster. Es gibt zwar natürlich auch mal dunklere Abschnitte, wo man achtsam sein muss, aber im Grunde ist der Weg beleuchtet. Es wird ohnehin erst spät dunkel, weil der längste Tag des Jahres näher rückt. Die längere Strecke von 15 Kilometern ist darum eher ein „Lauf in den Sonnenuntergang“.

Wie entstand eigentlich die Idee?

Die ist aus der Not geboren: Als der Lauf vor acht Jahren zum ersten Mal stattfand, sollte er eigentlich durch die Mönckebergstraße an der Sport-Scheck-Filiale vorbei gehen, tagsüber. Aber dafür gab’s keine Genehmigung.INTERVIEW: SMW

„Nachtlauf“: 20 Uhr (15 km) beziehungsweise 22 Uhr (7,5 km), Milchstraße Ecke Harvestehuder Weg. Restplätze werden von 16 bis 18 Uhr am Start vergeben