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Archiv-Artikel

Christliche Backpfeife

Uni-Debatte über Zukunft des Religionsunterrichts

Von ede

bremen taz ■ „Die Uni redet immer vom Diskurs, aber wenn sie selbst gefragt ist, tut sie so, als müsste sie den Elfenbeinturm verteidigen.“ Anlass für diese verärgerten Worte des Sprechers der Katholiken in Bremen, Wilhelm Tacke, ist die heute* geplante Debatte zum Thema „Sag, wie hast du‘s mit der Religion?“ über die Zukunft des Religionsunterrichts an Schulen – und das aus Tackes Sicht „weinerliche“ Bedauern der universitären Veranstalter, dass ein offizieller christlicher Kirchenvertreter aus Bremen nicht teilnehme.

„Man hätte bestimmt jemanden bei den großen Kirchen gefunden – wenn man uns eingeladen hätte“, sagt Tacke spitz. Dies gelte sowohl für die evangelischen als auch für die katholischen Christen. Zudem wäre die Gelegenheit günstig gewesen, Professor Christoph Link aus Erlangen einzuladen, der sich kürzlich in einem juristischen Gutachten zu dieser Thematik geäußert hat. Oder man hätte, so Tacke, „einfach offen sagen können, dass man uns nicht dabei haben will“.

Nun wird die Zukunft des Bremischen Religionsunterrichts ohne die offiziellen Bremer Kirchenleute diskutiert. Anlass ist die Forderung der christlichen Kirchen, im Religionsunterricht mitzubestimmen – und zugleich für muslimische Kinder einen eigenen Unterricht zu abzuhalten. Bislang gilt hierzulande, dass allein der Staat für Lehrerauswahl und Lerninhalte zuständig ist – was die Uni-Veranstalter ein „Bremer Modell mit Vorbild-Charakter“ für interkulturelle Bildung nennen. ede

*Beginn 13 Uhr, Uni-Gästehaus Teerhof, 18 Uhr Podiumsdiskussion, Info: www.religion.uni-bremen.de