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Plaudereien mit Bratwurst

Bundespräsident Steinmeier sucht in Altenburg den Bürgerkontakt

Als die Staatskarosse auf dem Marktplatz von Altenburg hält, wartet eine kleine Menschenmenge auf den Bundespräsidenten. Und tatsächlich: Sie klatschten. Frank-Walter Steinmeier geht auf die Leute zu, ein Schüler will ein Foto mit ihm. „Es wäre mir eine große Ehre“, sagt der Jugendliche.

Damit war der Ton gesetzt. Von Freitag bis Sonntag reiste Steinmeier in die Thüringer Stadt, zum Auftakt seiner zweiten Amtszeit – die erste Station einer Reiseserie. Er wolle Kontakt zu Bürgern zu suchen, „den Puls messen“ und Misstrauen gegenüber staatlichen Instanzen abbauen, erklärte Steinmeier. Altenburg suchte er gezielt aus, in der Stadt gab es zuletzt immer wieder Coronaproteste und Drohungen gegen Kommunalpolitiker.

„Wir leben in schwierigen, in bedrohlichen, in gefährlichen Zeiten, in Zeiten des Krieges“, sagte Steinmeier am Sonntag bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an vier Thüringer. Viele verfolgten ohnmächtig, was Menschen angetan wird. Doch ehrenamtliches Engagement trage zu einer menschenfreundlichen Welt bei. Zuvor hatte Steinmeier den Organisator des Altenburger „Skatstadt“-Marathons getroffen oder an einer „Kaffeetafel kontrovers“ teilgenommen, zu der auch eine Organisatorin der Corona-„Spaziergänge“ gehörte. Steinmeier widersprach ihr, warb für die staatlichen Maßnahmen. Mit Kom­mu­nal­po­li­ti­ke­r:in­nen diskutierte er über die Unterbringung von Ukraine-Geflüchteten. Und mit Oberbürgermeister André Neumann (CDU) aß er eine Bratwurst mit Senf auf dem Marktplatz, plauderte mit Männern am Stehtisch. Er erntete Freundlichkeit, die Balance zwischen Nähe und Distanz funktionierte. (dpa)

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