Genom der Kartoffel entziffert

Forscher aus Deutschland haben das Erbgut der Kartoffel vollständig entschlüsselt. Damit werde die Züchtung neuer Sorten erleichtert und beschleunigt, teilte die Max-Planck-Gesellschaft mit. An dem Projekt waren demnach Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München und des Max-Planck-Instituts für Pflanzenzüchtungsforschung (MPIPZ) in Köln beteiligt. In der Studie wurden die Genome aus einzelnen Pollenkörnern analysiert, die normalerweise von Hummeln für die Bestäubung aufgesammelt werden. Zwar seien traditionelle Kartoffel­sorten, die schon vor mehr als hundert Jahren existierten, beliebt, aber damit werde auch ein Mangel an Vielfalt unter den vorherrschenden Sorten deutlich. Die geringe Diversität mache Kartoffelpflanzen anfällig für Krankheiten. Die Züchtung neuer Sorten ist durch die komplexe Genetik der Kartoffel erschwert. Die Kartoffel erbt jeweils zwei Kopien jedes Chromosoms von den Elternpflanzen, sodass jedes Chromosom vierfach vorliegt. Mit der Kenntnis der vollständigen DNA-Sequenz der Kartoffel können nun leichter Genvarianten identifiziert werden, die für erwünschte oder unerwünschte Eigenschaften verantwortlich sind, um sie in die Züchtung einzubeziehen oder sie davon auszu­schließen. (afp)