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: Der Mohr kann gehen

Der Kabarettist HEINRICH PACHL hat links seinen festen Platz

Dass Marc Günther als Schauspielintendant nicht verlängert wurde, bestätigt die Kölner Regel „Lichtgestalt oder Ausputzer“, das heißt „per astra ad aspera“, also vom Star zum Sturz. Nach Flimm (Lichtgestalt), der Köln als Trampolin für Hamburg nutzte, wurde mit der Nachfolge so geschindludert, dass Absagen nur so hagelten.

Ein hausgemachtes Debakel. Pierwoss wurde nicht als Retter in der Not geachtet, sondern die Kölner Kulturpolitik (Lachnummer) schämte sich seiner, und mit seinem Amtsantritt hatte er die Kündigung schon in der Tasche. Diese Klamotte wurde durch Krämer (Lichtgestalt) gesteigert, der seinen Abgang so intrigant-integrativ gestaltete, dass halbwegs kluge Kölner Kulturpolitiker (Kölner Köhlerglaube) nur Torsten Fischer als Nachfolger hätten nehmen können.

Denn wie kann man eine Intendanz anbieten, in der die Vorgänger noch prägend mitmischen? Da hatte Krämer die Kölner Kulturpolitiker überschätzt. Aber wer mit Niveau übernimmt so ein Himmelsfahrtskommando? Da hatte er Marc Günther unterschätzt. Und musste seinen strategischen Flop mit Spott gegen die Stadt und Häme gegen den Kollegen abreagieren. Indentant Günther bekam es dafür doppelt ab, den Schlamassel und die Geringschätzung derer, die ihn eingebrockt hatten, und hatte ebenfalls mit seinem Vertrag die Kündigung unterzeichnet.

Es sei denn, man hätte ihm eine Chance gegeben, die er, wie damals Pierwoss, verdient hätte – wegen der genannten Handicaps und trotz eigener Anfangsfehler. Das aber würde bedeuten, die Kölner Kulturpolitik hätte eine Konzeption (Kölner Utopie). Dafür hat sie einen neuen Dezernenten, und ich will Hase heißen, wenn der nicht schon mit den Absprachen zum Amtsantritt die neue Lichtgestalt mit den entscheidenden Kölner Kulturpolitikern (Fritz & Alfred) ausgeklüngelt hat (Kölsche Lösung).