was macht eigentlich... Matthias Wambach?
: Bundespolitiker werden

Ein bundespolitisch glückliches Händchen hatte die Berliner Landes-CDU noch nie. Eberhard Diepgen wurde von Kohl und Merkel stets links liegen gelassen, die Namen von Joachim Zeller und Ingo Schmitt kannten und kennen im Konrad-Adenauer-Haus nur ein paar Unentwegte. Doch das könnte sich bald ändern. Mit ihrem bisherigen Landesgeschäftsführer Matthias Wambach hat die Berliner CDU nun einen Satelliten mitten in der Bundespartei.

Wambach nämlich wird den Bundestagswahlkampf der Bundes-CDU für die Bundeshauptstadt Berlin koordinieren. Das teilte gestern der Landes-Generalsekretär Frank Henkel mit. Was das genau bedeutet, ließ Henkel freilich offen. Nur so viel: Wambach wird seinen Berliner Job aufgeben und zieht mit Sack und Pack in die Bundeszentrale. Bis zum September. Danach, so Henkel, sehe man weiter.

Das sieht ganz nach Bewährungsprobe aus, doch die hat der gebürtige Kasseler verdient. Seit langem schon gilt er als die organisatorische Hand, die den Landesverband der CDU zusammenhielt. Wambach war nicht nur Landesgeschäftsführer, sondern auch CDU-Sprecher und im Abgeordnetenhaus zuständig für Verwaltungsreform. Vor allem aber blieb er immer hübsch in der zweiten Reihe. Solche Leute schätzt man, solche Leute überleben.

Und solche Leute werden gebraucht. Künftig kann Wambach also aus dem Glasschiff auf den Tiergarten schauen, während der Rest seiner Partei in einem schäbigen Bürohaus in Charlottenburg hockt. WERA FOTO: ARCHIV