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Schwieriges Tauziehen um die Ukraine

Am Montag haben Gespräche zur Ukraine-Krise begonnen. Bislang sind die Fronten verhärtet

In der Ukraine-Krise haben die USA und Russland bei Gesprächen in Genf zunächst auf bekannten Standpunkten beharrt. Am Montag ging es um den Aufmarsch von russischen Truppen an der Grenze zur Ukraine und die Forderung Moskaus nach Sicherheitsgarantien der Nato. Das westliche Verteidigungsbündnis wirft Russland vor, die Spannungen zu schüren, und verlangt Entspannungsschritte von Moskau. Die Gespräche dauerten bei Redaktionsschluss noch an. Russlands Vizeaußenminister Sergei Rjabkow sagte dem russischen Staatsfernsehen zum Auftakt: „Die amerikanische Seite muss sich auf Kompromisse einstellen.“ Russland habe klare Positionen auf höchster Ebene formuliert, von denen „nicht einfach mehr abgewichen werden kann“. Die US-Unterhändlerin, Vizeaußenministerin Wendy Sherman, twitterte zum Auftakt: „Wir werden uns die russischen Belange anhören und unsere eigenen mitteilen, aber wir haben klargemacht, dass wir über die europäische Sicherheit nicht ohne unsere Alliierten und Partner diskutieren.“ Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba beschwor das westliche Bündnis, keine Zugeständnisse zu machen. „Der Kalte Krieg ist vorbei, Einflusssphären auch“, schrieb er bei Twitter. Die Ukraine fürchtet eine Invasion. Russland streitet solche Pläne ab. Moskau sieht sich durch die Truppen- und Waffenpräsenz der USA in Europa bedroht und pocht auf Selbstverteidigungsrecht. Moskau verlangt einen Stopp der Nato-Osterweiterung und einen Abzug von US-Waffen und -Truppen aus der Region. Die USA halten dagegen, jedes Land entscheide selbst, welchem Bündnis es beitrete. (dpa)

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