Mali: Expräsident Keïta ist tot
In Mali ist der 2020 vom Militär gestürzte Präsident Ibrahim Boubacar Keïta gestorben. Wie das Staatsfernsehen meldete, starb „IBK“ am Sonntag früh in seinem Haus in der Hauptstadt Bamako im Alter von 76 Jahren. Keïta, ein sozialdemokratischer Politiker mit jahrzehntelanger Karriere, war 2013 bei Malis ersten Wahlen seit dem Bürgerkrieg von 2012–13 Präsident geworden und 2017 wiedergewählt worden, wurde aber im August 2020 von seiner Armee abgesetzt, nachdem sich Massenproteste wegen Korruption und Vetternwirtschaft gegen ihn ausgebreitet hatten. Er galt zuletzt als schwerkrank. In Mali wurde kritisiert, dass er nach seinem Sturz über die Fehler seiner Regierungszeit schwieg und nicht zur Rechenschaft gezogen wurde. Am Sonntag sorgte auch für Befremden, dass sein Tod zuerst in französischen Medien gemeldet wurde. (taz)
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