: Bis aufs Zahnfleisch
Nach einer Schlägerei in seinem Heimatort droht Hertha-Star Marcelinho eine Bewährungsstrafe
Nach einer Schlägerei in seinem Heimatort Campina Grande droht Fußballprofi Marcelinho vom Bundesligisten Hertha BSC Ärger vor Gericht. Die Polizei in Paraíba forderte nach Abschluss der Vorermittlungen, Anklage gegen den Brasilianer wegen schwerer Körperverletzung zu stellen. Marcelinho wird vorgeworfen, einem Mann bei der Prügelei „einen Bewusstseinsverlust“ zugefügt und zudem drei Zähne ausgeschlagen zu haben.
Marcelinho bestreitet, bei der Prügelei vor zehn Tagen in der Discothek „Spazio“ selbst zugeschlagen zu haben. „Ich wollte nur schlichten“, berichtete der Herthaner nach Rückkehr in die deutsche Hauptstadt. „Da versucht mir jemand etwas anzuhängen, weil ich in meiner Heimat prominent bin“, sagte Marcelinho gestern der Berliner Morgenpost.
Hertha-Manager Dieter Hoeneß bestätigte die Kenntnis von der Anzeige gegen Marcelinho. Er stellte sich aber zugleich hinter den Spielmacher. „Wir glauben Marcelo. Es gilt die Unschuldsvermutung. Wir reagieren nicht auf irgendwelche Geschichten. Handlungsbedarf besteht erst, wenn etwas Offizielles vorliegt.“
Jackson Alves de Azevedo, der bei der Polizei Anzeige gegen Marcelinho erstattet hatte, behauptet, dass ihm der Profi inzwischen Zugeständnisse gemacht habe, und wertet dies als Eingeständnis seiner Schuld. Nach seinen Angaben soll Marcelinho sich angeblich bereit erklärt zu haben, zumindest die fälligen Zahnarztkosten zu übernehmen.
In den nächsten Tagen muss der Profi zunächst zahlreiche Nachfragen der Staatsanwaltschaft in Campina Grande beantworten, da einige Tatbestände noch ungeklärt sind. Sollte Marcelinho der Körperverletzung schuldig befunden werden, drohen ihm Bewährungsstrafen zwischen drei und zwölf Monaten. dpa