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Jahresrückblick Literatur von: Tania Martini

Tania Martini

Redakteurin für Politisches Buch

Christian Kracht: „Eurotrash“ (Kiepenheuer & Witsch). Selbstironie schlägt Spott, fortgeschrittenste Wohlstandsverwahrlosung treibt das Auratische aus und Fakt, Fiktion und Inszenierung erübrigen sich als Kategorien. Großartig!

Hervé Guibert: „Dem Freund, der mir das Leben nicht gerettet hat“ (August). Das zärtliche, brutale, verstörende Dokument Guiberts über seinen Aids-Tod und den des Freundes Foucault. Ein Buch, das man nie wieder vergisst.

The Gentlewoman: „Modern Manners“ (Phaidon). Anregender Wegweiser durch das moderne Leben mit skurrilen Essays über neue Sitten und Ideen für eine fabelhafte Performance zwischen Menstruationstasse und legalen Drogen.

Gustave Flaubert: „Memoiren eines Irren“ (Hanser). Nächsten Sommer in Trouville endlich das Liebesdrama des jungen Flaubert parat haben, und während alle über Marguerite Duras sprechen, mit Flaubert brillieren.

Franz Kafka: „Die Zeichnungen“ (C. H. Beck). Wahrlich eine Sensation ist die Entdeckung des zeichnerischen Werks Franz Kafkas, das Adornos Behauptung der kafkaschen Buchstäblichkeit auf eigentümliche Weise untermauert.

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