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Kindergrab als Eisblock geborgen

Restauratoren und Archäologen haben ein frühmittelalterliches Kindergrab eingefroren, um es zu bergen. Man habe dem Grab eines bewaffneten Jungen mit Hund aus dem 7. Jahrhundert einen Eispanzer übergezogen, um es als Ganzes aus dem Boden zu heben, teilte das bayerische Landesamt für Denkmalpflege mit. Der Grabkammerinhalt sei Lage für Lage mit Wasser benetzt und mit Flüssigstickstoff auf minus 196 Grad Celsius schockgefrostet worden. Auf die Überreste des Jungen, der mit einem Hund bestattet worden war, seien die Archäologen in der vergangenen Woche in Mattsies, einem Ortsteil von Tussenhausen im Unterallgäu, gestoßen, hieß es. Die Funde seien fast 1.300 Jahre nahezu unverändert in der Grabkammer geblieben, weil die Steindecke und -wände verhindert hatten, dass Sedimente in den Sarg eindrangen. Die Funde sind nun in einer Kühlkammer untergebracht. Für eine Untersuchung soll das Eis kontrolliert abgeschmolzen werden. Das Alter des toten Kindes könne erst nach weiterführenden Untersuchungen festgestellt werden, erklärten die Forscherinnen und Forscher. Da es noch Milchzähne hatte, gingen sie aber davon aus, dass es zum Todeszeitpunkt kaum älter als zehn Jahre gewesen sein dürfte. (epd)

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