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„Weniger als 20 Prozent“

Lilia Ketler über den Frauenanteil in den ukrainischen Naturwissenschaften

Lilia Ketler

43, hat „She is Science“ im Rahmen der „Ukrainischen Tage in Hamburg“ (UDays) organisiert.

Interview Leah Binzer

taz: Frau Ketler, was ist das Konzept hinter der Ausstellung „She is science“?

Lilia Ketler: Im Zentrum stehen ukrainische Wissenschaftlerinnen aus dem 20. und 21. Jahrhundert, die ausgewählt wurden, weil sie sehr erfolgreich in weltweiten Projekten sind. In der Ukraine weiß man jedoch sehr wenig über ihre Erfolge. Unsere Ausstellung besteht aus zwölf Gemälden von Frauen mit dazugehörigen Beschreibungen, auf denen steht, was sie erreicht haben. Vorher gab es einen Wettbewerb für Teilnehmerinnen zwischen 14 und 21 Jahren, welche die Erfolgsgeschichten zu den jeweiligen Bildern geschrieben haben und dafür mit Preisen ausgezeichnet wurden. Somit sollen sie bei ihren zukünftigen Studien unterstützt werden.

Was heißt eigentlich Stem?

Es ist die englische Abkürzung für Science, Technology, Engineering und Mathematics: technische Berufe, die klischeemäßig als „männlich“ bezeichnet werden. Laut Statistiken entscheiden sich weniger als 20 Prozent der Frauen in der Ukraine für einen Berufsweg in die Wissenschaft dieser Fachrichtungen.

Was will „Stem is Fem“?

Pop-up-Ausstellung „She is science“:

11. + 12. 11., 11–19 Uhr, Paulsenhaus, Neuer Wall 72, Hamburg

Podiums­diskussion „Wie kann eine Frau die Wissenschaft verändern?“ u. a. mit Olga Yezerska und Khrystyna Yezerska (Fraunhofer-Institut für angewandte Material­forschung, Bremen): 12. 11., 17 Uhr

Hauptziel des Projekts ist es, die jungen Frauen zu motivieren, sich für Stem-Berufe zu entscheiden und sich in die Wissenschaft zu trauen. Wir wollen unsere ukrainischen weiblichen Studierenden und Abiturienten dabei fördern, sich weiterzuentwickeln und vielleicht auch in ausländischen Projekten teilzunehmen.

Wieso gerade ukrainische Frauen?

Wir selbst sind gebürtige ­Ukrainerinnen, die in Hamburg leben. Mit unserem Projekt wollen wir die moderne, entwickelte und digitalisierte ­Ukraine präsentieren. Das heißt, wir wollten nicht typische Volksmotive zeigen, sondern wie es momentan tatsächlich in der ­Ukraine läuft. Es besteht noch immer ein großes Defizit zwischen der tatsächlichen Entwicklung der Ukraine, die ein total europäisches Land ist, und ihrer Wahrnehmung von außen.

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