: Holzmesser und Steak
Wer etwas für die Umwelt tun will, kann sein Steak mit einem Holzmesser schneiden. Das zumindest scheint die Botschaft einer Forschungsgruppe zu sein, die im Fachjournal Matter eine Anleitung zur Härtung von Holz veröffentlicht hat. Das neue Verfahren macht es 23- mal härter und soll somit Besteck aus Metall, Keramik oder auch Plastik ersetzen. Letzteres ist seit diesem Jahr in der EU zum Einweggebrauch verboten; in Deutschland fällt darunter sogar solches aus biologisch abbaubaren Kunststoffen wie Bambuspulver.
Ob das Holzmesser so viel nachhaltiger ist? Es wird zunächst chemisch, dann mit Hitze und Druck behandelt, schließlich versiegelt. Sicher ist dafür weniger Energie nötig als in der Metallverarbeitung, aber wie ökologisch es genau ist, weiß man noch nicht. Auch für rostfreie Nägel, robuste Fußböden etc. könnte man das Superholz nutzen. Inwieweit es jedoch Teil eines echten Fortschritts wird, ist gewiss keine rein technische Frage. Wenn es nur dazu dient, um beim Beispiel der Forscher:innen zu bleiben, Fleisch mundgerecht zu zerkleinern – und dann womöglich gar weggeschmissen zu werden –, ändert sich nicht viel. (atm)
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