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Archiv-Artikel

Treiben auf dem Wasser

Jenseits von Paddel- oder Tretboot, Alsterdampfer oder Hafenrundfahrt: Neben den traditionellen Törns gibt es viele Möglichkeiten, Hamburg und sein Umland maritim zu entdecken

von Christine Schams

Die Elbe mit dem direkten Zugang zur Nordsee und – via Nord-Ostsee-Kanal – zur Ostsee, und mitten in der Stadt die Alster als Freizeitgewässer von beachtlicher Größe: Hamburg bietet wie kaum eine andere Großstadt Chancen für Freizeit und Sport an und auf dem Wasser. Und das nicht nur mit Alsterdampfer, Elbfähre, Kanu, Kajak oder Tretboot. Neben den traditionellen Törns gibt es viele andere Möglichkeiten, Hamburg und sein Umland maritim zu entdecken.

Zum Surfen muss man nicht ins Surferparadies Fehmarn fahren. Zwar bietet Windsurfing Hamburg in Wulfen Camps für Laien und Fortgeschrittene an, doch erlernen lässt sich der schnittige Sport auch in Hamburg: Am Oortkatenufer am Hohendeicher See hinter dem Elbdeich in den Vier- und Marschlanden finden regelmäßig Anfängerkurse für Erwachsene und Kinder statt. Inklusive Ausrüstung kostet der 12-stündige Kurs für Erwachsene 126 Euro, für Kinder ab 6 Jahren mit dem Hamburger Ferienpass 80 Euro. ☎ 737 20 43, www.windsurfing-hamburg.de.

Am Neuländer Baggerteich (Abfahrt A1: Hamburg-Harburg oder A253: Harburg-Mitte) befindet sich Deutschlands einzige zentrumsnahe Wasserski-Anlage mit Gastronomie und großer Seeterrasse. Die komplette Ausrüstung, auch für Wakeboard, kann geliehen werden. Kenntnisse sind zwar nicht Pflicht, werden aber aus Sicherheitsgründen empfohlen. Der Anfängerkurs Wasserski dauert zwei Stunden und kostet 25 Euro für Erwachsene und 20 Euro für Jugendliche, der Kurs Wakeboard für Erwachsene 27 Euro, für Jugendliche 23 Euro. ☎ 303 85 2-0, www.wasserski-hamburg.de.

Die Nähe zur Küste macht‘s möglich: Baden abseits überfüllter Schwimmbäder. Eine entspannte Anreise zur Ostsee bietet der Bäderbus von Autokraft: Täglich um 8 Uhr fährt er vom ZOB entlang der Lübecker Bucht bis an die Küste nach Heiligenhafen und zurück: Über Timmendorfer Strand, Scharbeutz, Haffkrug, Grömitz und Cismar bis Heiligenhafen. Aussteigen ist an allen Stationen möglich. Die einfache Fahrt kostet für Erwachsene 7,50 Euro, für Kinder 3,75 Euro. www.baederbus.de.

Einen Überblick über Hamburgs Badeseen einschließlich Zufahrtsbeschreibung und Wasserqualität gibt das Internet. Unter www.hamburg.de – Schnellsuche: Badeseen – sind sie aufgelistet, vom Naturbadbad Farmsen, das einzige FKK-Bad Hamburgs, bis zur Badestelle auf Neuwerk am Priel Hundebalje. Ein Link führt zudem in Schleswig-Holsteiner Gewässer, wo unter vielen anderen auch die hamburgnahen Klassiker Lüthjensee, Großensee, Mönchsteich oder der Bredenbeker Teich vorgestellt werden.

Elbfahrten sind nicht nur etwas für Touristen. Schiffsausflüge der anderen Art sind die Elbe-Erlebnistörns. Einen deftigen Abend mit Met und Griebenschmalz, strengen Bordregeln, mittelalterlichen Bräuchen und Piraten verspricht zum Beispiel das Seefahrergelage von Bünau Erlebnistörns. Nach einer urigen Empfangszeremonie erwartet die Gäste ein zünftiges Sechs-Gänge-Menue, aufgetragen von malerischen Piratenbräuten. Pauschalpreis pro Person: 66 Euro. ☎ 31 79 42 84 oder 0171/309 68 66, www.elbe-erlebnistoerns.de.

Hamburg hat zwar mehr Brücken als Venedig, aber nur eine Gondel – die allerdings gesteuert von einer Frau: Ina Mierig, Deutschlands einzige Gondoliera, bietet romantische Törns in einer original venezianischen Gondel durch die Fleet- und Kanalstraßen. Vier Routen stehen zur Auswahl, die von der Gondoliera je nach Windverhältnissen und Bootsverkehr bestimmt werden. Eine einstündige Fahrt kostet für zwei Personen 150 Euro. Und auch wenn Ina Mierig im Gegensatz zu ihren venezianischen Kollegen nicht singt: Auf Wunsch wird ein Sänger, ein Gitarrist oder ein Vorleser vermittelt. ☎ 490 09 34, www.diegondel.de.

An guten Tagen gleicht das Segelbootaufkommen auf der Alster dem von Kraftfahrzeugen auf Autobahnen zu Ferienbeginn. Mit den entsprechenden Zertifikaten lässt sich aber auch die Unterelbe befahren, nach Glückstadt zum Beispiel oder Stade – die Oberelbe Richtung Geesthacht ist wegen der Schleusen für Segelboote nicht passierbar. Alle relevanten Führerscheine – für Kinder ab 8 Jahren gibt es den Jüngstensegelschein – können in Hamburg unter anderem in den vom Deutschen Segler Verband (DSV) anerkannten Segelschulen erworben werden: Pieper & Sohn (mit Verleih), Käpt‘n Prüsse (mit Verleih), Yachtschulen Eichler (mit Verleih) und Meridian (mit Verleih) sowie Well Sailing. www.dsv.org.

Wind- und tideunabhängiger ist das Motorboot, doch nur mit dem Sportbootführerschein Binnen und See für Motor darf die Elbe befahren werden – zum Beispiel durch den Hafen, vorbei an Schweinesand und Mühlenberger Loch auf der Unterelbe oder auf der Oberelbe nach Geesthacht. Vom Deutschen Motoryachtverband (DMYV) anerkannte Ausbildungsstätten in Hamburg sind der Lübecker Motorboot-Club e. V., die Sportbootschule Nautilus, Mütze‘s Sportbootschule, die Yachtschule Seewolf, die Segelschule Eichler, der Motor-Yacht-Club Dove Elbe Wilhelmsburg v. 1928 e. V., die Yachtschule Meridian sowie die Yachtschule am Neuen Wall. Schwierig ist allerdings das Leihen eines Bootes: Lediglich zwei der Segel- und Yachtschulen – Meridian und Eichler – bieten einen solchen Service an. www.dmyv.de.