Griechenland: Feuer in Samos' altem Lager
Im alten Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Samos ist am späten Sonntagabend aus bisher unbekannter Ursache ein Brand ausgebrochen. Das Feuer konnte Medienberichten zufolge noch in der Nacht unter Kontrolle gebracht werden, verletzt wurde niemand. Erst am vergangenen Samstag war auf der Insel ein neues, von der EU finanziertes Flüchtlingslager mit einer Kapazität von 3.000 Plätzen eröffnet worden. Am Montag wurde mit der Umsiedlung von Geflüchteten dorthin begonnen. Das neue Lager ist umstritten und wird von Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen bemängelt. Auch das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR zeigte sich besorgt. Nach Angaben des griechischen Migrationsministeriums bietet das neue Lager menschenwürdige Lebensbedingungen – allerdings ist es mit Stacheldraht und Überwachungskameras gesichert, die Bewohner dürfen das Lager nur tagsüber nach Voranmeldung verlassen. Hilfsorganisationen bezeichnen es deshalb als Gefängnis – unter anderem auch, weil es weitab jeder Ortschaft gebaut wurde. Ärzte ohne Grenzen, die auf Samos medizinische Hilfe für die Geflüchteten leisten, kritisierte die neue Einrichtung am Montag heftig. Die Organisation erklärte, viele der Patienten hätten Angst, ins neue Lager gebracht zu werden. Die Psychologen der NGO seien „extrem besorgt“, hieß es. (dpa, afp, taz)
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