Rauswurf aus dem Olymp

Nach der Streichung von Baseball und Softball werden bei Olympia 2012 nur noch 26 Sportarten veranstaltet

SINGAPUR dpa ■ Die 117. Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hat am Freitag in Singapur Baseball und Softball aus dem Programm der Olympischen Spiele 2012 in London gestrichen. In Einzelabstimmungen wurden hingegen 26 der bisherigen Sportarten bestätigt. Zur Begrenzung von Sommerspielen sind 28 Sportarten, 301 Medaillen-Wettbewerbe und 10.500 Athleten als Maximalzahlen festgeschrieben.

Das Exekutivkomitee machte der Session im Anschluss Vorschläge, welche der Reservesportarten Rugby, Golf, Squash, Karate oder Inline-Skating in das Programm der Spiele aufgenommen werden sollten. Für eine Aufnahme in das Programm 2012 wäre eine Zweidrittelmehrheit in der Vollversammlung nötig gewesen. Doch das Programm des in sieben Jahren stattfindenden Sportgroßereignisses umfasst nach der Streichung von Baseball und Softball nur noch 26 Sportarten. Das IOC verweigerte Karate und Squash die erforderliche Mehrheit der Stimmen für die Aufnahme. Beide Sparten waren aus den fünf Ersatzsportarten für eine Aufnahme vorgeschlagen worden. Golf, Rugby und Inline-Skating wurden indessen früh abgewählt.

Baseball war bei den Spielen im Jahre 1992, die Frauensportart Softball vier Jahre später erstmals veranstaltet worden. Da ihre Streichung erst für die London-Spiele gilt, werden sie in Peking 2008 noch Teil des olympischen Programms sein. Es ist das erste Mal seit dem Jahr 1936, dass das IOC eine Sportart gestrichen hat. Damals war es Polo. 2012 werden in London ebenso viele Sportarten ausgetragen wie 1996 in Atlanta. Die Entscheidung von Singapur ist als ein Erfolg für IOC-Präsident Jacques Rogge zu werten, der sich für eine Modernisierung des Programms der Olympischen Spiele einsetzt.

Die Freitag-Session hatte mit einer Schweigeminute für die Terroropfer in der Olympiastadt London begonnen. Der „barbarische Akt“ sei eine Bestärkung darin, dass die „Sicherheit die höchste Priorität bei Olympischen Spielen hat“, sagte Rogge. London hatte sich bei der IOC-Abstimmung am Mittwoch gegen Paris durchgesetzt.