: Ab nach Leipzig
GÄNGEVIERTEL Ob Investor Hanzevast zahlen kann, ist weiter unklar. Künstler überlegen derweil schon mal, wie es wäre, nach Leipzig umzuziehen
Künstler der Gängeviertel-Initiative schauen sich in Leipzig nach adäquaten Ateliers um. „Einige kommen morgen in die Stadt, sie werden von uns betreut“, sagte Leipzigs Bürgermeister für Stadtentwicklung, Martin zur Nedden (SPD), am Freitag. Rund 200 Künstler hatten am 22. August die seit Jahren leerstehenden Gebäude in der Hamburger Innenstadt besetzt und wollten damit sowohl auf die Raumnot unter Kreativen aufmerksam machen als auch die Gebäude vor dem Verfall bewahren.
Als die Stadt Leipzig davon hörte, bot sie spontan Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten an. Es gebe nicht nur im Galerien-Zentrum in der Baumwollspinnerei noch Ateliers und Wohnungen, sondern auch in anderen Stadtteilen, so zur Nedden: „Wir haben viel Potenzial.“
Hamburg hatte sich nach der Besetzung mit den Kreativen auf eine vorübergehende Teilnutzung geeinigt. Demnach dürfen die Künstler im Erdgeschoss der nicht vermieteten Häuser ihre Werke ausstellen. „Angestrebt ist ein Vertrag, der regelt, dass die Künstler bis zum möglichen Baubeginn bleiben können“, sagte eine Sprecherin der Hamburger Kulturbehörde am Freitag.
Ob der niederländische Investor Hanzevast dort bauen wird, ist allerdings ungewiss. Eine Frist, das nötige Geld an die Stadt zu überweisen, war in der Nacht zum Freitag abgelaufen. „Das Geld vom Investor ist noch nicht eingegangen. Die Finanzbehörde wartet noch die Buchungsvorgänge ab, die auch nächste Woche noch eintreffen können“, sagte die Kulturbehörden-Sprecherin. (dpa)