brief des tages
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Falsches Foto

„Eine halbe Tonne Honig verseucht, taz vom 11. 8. 21

Inhaltlich waren die Artikel zu Glyphosat nicht zu beanstanden. Die Wahl des Bilds, das das Problem verdeutlichen sollte, war allerdings Unsinn. In der Printausgabe waren ­Bienenstände in einem voll blühenden ­Rapsfeld mit der Bildunterschrift versehen: „Wer zahlt, wenn hier Glyphosat gespritzt wird? …“

In einem blühenden Rapsfeld wird niemals ­Glyphosat ausgebracht, da das Zeug ein Total­herbizid ist und sämtliche Pflanzen tötet, die nicht gentechnisch gegen das Gift resistent gemacht wurden. Der Einsatz von ­Glyphosat in nahezu erntereifen Beständen ist nicht mehr erlaubt. Bienenstände stehen da nicht mehr drin, Abtrift des Sprühnebels gibt es dennoch.

Es gibt auch Fotos von mit Glyphosat behandelten Flächen, die die typische orange Farbe der abgestorbenen Pflanzen zeigt. Die Redaktion sollte auch wirklich die Hintergründe kennen. Das genannte Bild mit der Bildunterschrift könnte bei einigen kon­ventionellen Landwirten Hohn und Spott für die linksgrünversiffte Presse hervor­rufen. Michael Kusch, Taunusstein