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„Money, it’s a hit!“

Wem – außer Afrika – hat Live 8 eigentlich genutzt? Die Antwort auf diese Frage gibt – mal wieder – der Markt

Wer im Vorfeld von „Live 8“ die maliziöse Frage zu stellen wagte, wer denn wohl am meisten davon profitieren würde, der wurde als spielverderbender Zyniker beschimpft und musste sich in die Ecke stellen. Bei Englands größter Plattenladenkette HMV wurde trotzdem genau darauf geachtet, ob CDs aufgetretener Künstler häufiger verkauft wurden als vor der Veranstaltung.

Madonna beispielsweise konnte die Verkäufe ihrer „Immaculate Collection“ am Tag nach „Live 8“ um 200 Prozent steigern – und damit schafft es die Diva nur auf Platz 10 der HMV-Top-10. Angeführt wird die Liste von Pink Floyd: „Echoes: The Best of Pink Floyd“ verzeichnete einen Zuwachs von 1.343 Prozent. Weit abgeschlagen konnte The Who’s „Then and Now“ mit 863 Prozent die Silbermedaille sichern. Bronze geht an die ehemalige Eurythmics-Sängerin Annie Lennox, die mit ihrem Kurzauftritt die Verkäufe des „Greatest Hits“-Albums um 500 Prozent steigern konnte.

Unter „ferner“ liefen: Dido und „Life For Rent“ (412 Prozent), Razorlight mit „Up All Night“ (335 Prozent), Robbie Williams’ „Greatest Hits“ (320 Prozent), die Soul-Chanteuse Joss Stone mit „Mind, Body and Soul“ (309), Sting („The Very Best of Sting & The Police“, 300) und Travis („Singles“, 268).

Profitiert vom Kaufdrang einer solventen Hörerschaft haben vor allem etablierte Künstler. Bei einer so guten Sache wie „Live 8“ gibt es zwar eigentlich keine Verlierer. Pete Doherty (Babyshambles, Ex-Libertines) hat es trotzdem geschafft: Nach dem „Live 8“-Duett mit Elton John gingen die Verkäufe seiner Platten um 30 Prozent zurück. ARNO FRANK

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