: O Gott, o Gott, o Gott!
Was ist nur in deinen Hütten dort drunten los?
Wenigstens eine, die bei diesem heillosen Seelenpoker die richtigen Worte findet: „Bischöfin kritisiert Narzissmus und Eitelkeit in der Kirche“, betete uns am Mittwoch die kreuzbrave Zeit in einer Pressemitteilung vor. Die Hamburgische Bischöfin Kirsten Fehrs ließ demnach in einem Interview wenig gute Haare an ihren christlichen Betschwestern und Brüdern. Wie recht sie hat! Obwohl, gibt es da draußen überhaupt noch genügend glaubenden menschlichen Rohstoff, der für höhere Weihen, egal ob bei Katholen oder Lutheranern, taugt? Diese Frage stellte sich gestern die dpa: „Kirchenrechtler: Wo sollen neue Bischöfe herkommen?“ Eine gute, eine an den Grundfesten der heiligen Hütten zumindest in Deutschland rüttelnde Frage. Denn ja, wenn der Münchner Kardinal Marx sein Scheitelkäppchen nicht mehr in den Ring schmeißen will und die Hamburger und Kölner Erzbischöfe Heße und Woelki gegangen werden, wer und was kommt dann? Wohl Stellenanzeigen im großen Stellenmarkt der Zeit. Nicht mehr zur joblichen Verfügung steht eine 79-Jährige aus L. A.: „Spielsüchtige Nonne sackte hunderttausende Dollar ein“, verkündete gestern AP.
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