: Unis dürfen jetzt ganz legal sparen
Gestern wurden die Hochschulverträge unterzeichnet. Damit ist jetzt offiziell: Bis 2009 müssen die Universitäten 75 Millionen Euro einsparen. Im Gegenzug erhalten sie längerfristige Planungssicherheit
Nach langem Ringen ist die Finanzierung der Berliner Hochschulen bis 2009 seit gestern offiziell unter Dach und Fach: Die Hochschulen und Wissenschaftssenator Thomas Flierl (PDS) unterzeichneten die entsprechenden Verträge, die den Hochschulen einen harten Sparkurs auferlegen. Insgesamt 75 Millionen Euro müssen sie bis 2009 einsparen. Im Gegenzug erhalten sie langfristige Planungssicherheit.
„Die Leistungsberichte der Berliner Hochschulen bestätigen die Richtigkeit des eingeschlagenen Weges“, sagte Flierl. FU-Präsident Dieter Lenzen betonte jedoch auch: „In Anbetracht dieser finanziellen Einschränkungen haben die Verträge nicht mehr die Leichtigkeit der ersten Verträge von 1997.“ Die Hochschulen erhoffen sich vor allem, künftig die volle Kompetenz über die Liegenschafts- und Bauangelegenheiten zu erhalten. „Graduiertenschulen etwa, wie sie im Exzellenzwettbewerb vorgesehen sind, entstehen nicht im virtuellen Raum. Sie brauchen entsprechende Räumlichkeiten“, ergänzte Lenzen.
Der im Zweijahresturnus durchgeführte Vergleich mit anderen Hochschulen der norddeutschen Länder hat nach Einschätzung Fliers vor allem erfreuliche Ergebnisse erbracht. Besonders in der Forschung, bei der Drittmitteleinwerbung und in der Wirtschaftlichkeit liegen die Berliner Hochschulen demnach über dem Durchschnitt des Ausstattungs-, Kosten- und Leistungsvergleichs (AKL). Nachholbedarf gibt es jedoch weiterhin im Bereich Lehre.
Kultursenator Flierl betonte, dass mit Blick auf die Erfolgsquote – also Studienabschlüsse innerhalb der Regelstudienzeit – vor allem die Fachhochschulen sehr gut dastünden. Auch der Wettbewerb unter den Berliner Hochschulen sei positiv vorangeschritten. 30 Prozent der Haushaltsmittel sollen künftig nach Leistung der Universitäten vergeben werden. dpa