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32-mal „lebenslänglich“ in der Türkei

In Istanbul verhängt ein Gericht harte Strafen wegen des Putschversuchs von 2016

Fast fünf Jahre nach dem fehlgeschlagenen Putschversuch in der Türkei sind 32 mutmaßliche Beteiligte zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Sechs der Verurteilten müssten ohne Aussicht auf eine Strafaussetzung zur Bewährung hinter Gitter, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu. Seit 2017 standen die insgesamt fast 500 Beschuldigten vor Gericht. Sie waren laut Anklage in den Putschversuch an 15. Juli 2016 verwickelt, bei dem Teile des Militärs Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan stürzen wollten. Tausende folgten damals seinem Appell, den Putschversuch zu stoppen. 251 Menschen kamen um, rund 2.200 weitere wurden verletzt. Getötet wurden auch 35 mutmaßliche Putschisten. Der Prozess war eines von Hunderten Verfahren gegen angebliche Mitglieder eines Netzwerks unter Führung des im US-Exil lebenden Geistlichen Fethullah Gülen. In ihm sieht die Regierung in Ankara den Drahtzieher hinter dem Putschversuch. Er hat dies zurückgewiesen. (ap)

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