: BERICHTIGUNG
Ein Nachtrag in Sachen Reenactment: Der Begriff steht nicht nur für das unter Briten beliebte Hobby, historische Szenarien in zeitgenössischen Kostümen nachzuspielen, es steht auch für eine Inszenierungstechnik, die sich in jüngeren Dokumentarfilmen häufig findet. Spielszenen füllen die Lücken aus, die sich nicht mit Archivmaterial bestreiten lassen. Errol Morris hat in seinem Film über das Gefängnis von Abu Ghraib, „Standard Operating Procedure“, damit gearbeitet. Im Gespräch mit der taz verteidigte der US-amerikanische Regisseur das umstrittene Verfahren: „Das Reenactment gibt nicht vor, die Welt zu zeigen, wie sie ist. Es verschafft vielmehr ein Bewusstsein von den Rätseln der Welt.“