: KUNDGEBUNG IN TEHERAN
Am Dienstag haben einige Studentenorganisationen gemeinsam mit Angehörigen politischer Gefangener auf einer Kundgebung vor der Teheraner Universität die Freilassung von Akbar Gandschi gefordert. Dass ein Mensch in den Kerker gesteckt und seiner elementarsten Rechte beraubt werde, sei nur mit einer „faschistischen Auslegung von Glauben und Gesetz“ zu begründen, hieß es im Aufruf. Das Urteil gegen Gandschi zeige, dass die herrschende Macht nicht einmal bereit sei, die friedlichste Form der Kritik zu dulden.
Die Kundgebung war nicht genehmigt. Dennoch versammelten sich über 200 Protestler. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die Zahl der festgenommenen Demonstranten ist nicht bekannt. Laut Nachrichtenagentur Ilna wurde auch der frühere Abgeordnete Mussawi Choini, einer der bekanntesten Wortführer der Reformfraktion, verhaftet.
Zahlreiche internationale Menschenrechtsorganisationen wie amnesty international, Human Rights Watch und Reporter ohne Grenzen fordern Akbar Gandschis Freilassung. Die US-Regierung zeigte sich jüngst um seinen Zustand „äußerst besorgt“.
Im Iran haben 380 Intellektuelle, Schriftsteller und Künstler einen offenen Brief unterzeichnet, in dem es heißt, die Behandlung von Gandschi sei „widerrechtlich und ungerecht“. Sowohl geltende Gesetze, die UN-Menschenrechtskonvention wie die aus dem Glauben abgeleiteten Rechte widersprechen seiner Verurteilung und Inhaftierung. BN