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taz🐾sachenZehn Jahre Kontext

Bei der Provokation des Kollegen, dass die Zeitung auch nur eine Ware sei, explodiert Josef-Otto Freudenreich: „Irrtum“, ruft er in einem Interview der aktuellen Kontext-Ausgabe. Dass sie mehr ist, dafür hat er ein Berufsleben lang gekämpft, in der Kenntnis eines Satzes von Paul Sehte: „Die Pressefreiheit ist die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.“ In der Konsequenz hat er mit der Redaktionsleiterin Susanne Stiefel Kon­text:Wo­chen­zei­tung gegründet. Er war Chefreporter der Stuttgarter Zeitung, sie Chefreporterin von Sonntag Aktuell, beide Südwestdeutsche Medienholding.

Zusammen mit Gleichgesinnten bezogen sie 2011 Räume in der Stuttgarter Hauptstätter Straße, um das zu tun, wovon im festangestellten „Man müsste mal“-Modus gern geredet wird: Sie machen es selbst, um besser Journalismus machen zu können. Dafür muss man unabhängig sein, und dafür wiederum muss man die Ökonomie dem Profitgetriebenen entziehen, wie wir bei der taz ja wissen. Kontext ist ein gemeinnütziger Verein, unterstützt von der taz, deren Wochenendausgabe ein Best-of der mittwochs erscheinenden Digitalausgabe beiliegt.

Heute ist nicht nur die Spannbreite der Redaktion beeindruckend, sondern auch ihre Relevanz, etwa bei der Entlarvung der AfD in Baden-Württemberg. Kontext dürfte auch der einzige Ort sein, an dem Journalismus über andere Medienunternehmen stattfindet. Wem das alles noch nicht reicht: Es gibt sogar kritische Berichterstattung über den VfB, was nun wirklich in Stuttgart ein Alleinstellungsmerkmal ist.

Peter Unfried

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