„Es geht um die Seele“

Bündnis will Hort-Pläne des Senats stoppen

■ die Stadtplanerin, und Mutter ist Sprecherin des Hamburger Bündnisses für HortbetreuungFoto: Privat

taz: Frau Baumgart, Ihr Bündnis veranstaltet lädt unter dem Titel „Der Senat stampft die Horte ein“ zu einem Informations-Abend ein. Sollen die Horte denn nicht nur nur an die Schulen verlagert werden?

Isa Baumgart: Die Horte im heutigen Sinne wird es dann nicht mehr geben. Es soll eine Ganztagsbetreuung geben, die mit einem viel schlechteren Personalschlüssel von einem Erzieher auf 25 Kinder arbeitet, heute liegt der bei eins zu 17. So ist eine kindgerechte Betreuung nicht möglich. Morgens in der Schule, wenn die Kinder lernen, mag dieser Schlüssel noch angehen, aber die Horte am Nachmittag ersetzen die Familie. Hier geht es um die Seele des Kindes.

Es dürfen dann alle Kinder in den Hort, auch die von Arbeitslosen. Das ist doch ein Vorteil gegenüber heute, oder?

Stimmt, das begrüßen wir. Nur diese Kinder könnten auch heute schon einen Kita-Gutschein erhalten. Das ist eine Frage des Willens der Politik. Mit dem, was jetzt geplant ist, wird aber eine gewachsene Vielfalt von Horten kaputt gemacht. Hinzu kommt, dass das vorgeblich kostenfreie Angebot für Geringverdiener sogar teuer wird, weil die Ferien- und Randzeiten extra kosten.

Haben Sie mit ihren Argumenten kein Gehör gefunden?

Wir haben mit den Ressortleitern der Behörden gesprochen. Die haben uns zugehört, aber gesagt, der Personalschlüssel eins zu 25 sei in Beton gegossen. Jetzt warten wir auf einen Termin bei Schulsenatorin Christa Goetsch.

INTERVIEW: KAIJA KUTTER

20 Uhr, Gymnasium Altona, Hohenzollernring 57