das detail: Steher, der
Das Abknien als Zeichen der Solidarität mit der Black-Lives-Matter-Bewegung ist in der englischen Premier League mittlerweile zum Ritual geworden. Vor jeder Partie der Fußballliga drücken die Profis das rechte oder linke Knie in die Grasnarbe, um auf Ungerechtigkeiten und Rassismus in der Gesellschaft hinzuweisen. Es ist keine Geste der Demut, sondern der Anklage. Aber mit der Zeit – die Aktion läuft bereits über Monate – ist es zu einer Institutionalisierung des Kniefalls gekommen, was Wilfried Zaha, schwarzer Stürmer von Crystal Palace, offensichtlich gegen den Strich geht. Im Spiel seiner Mannschaft gegen West Bromwich Albion blieb Zaha stehen, wollte damit aber den Kniefall seiner Kollegen nicht etwa infrage stellen, sondern noch einen draufsetzen in der Kritik am System: „Im Moment spielt es keine Rolle, ob wir knien oder stehen, einige von uns werden immer noch mies behandelt“, sagte Zaha, der Aufrechte. „Ich mache das nicht mehr, es sei denn, die Dinge ändern sich grundlegend.“ Auch die Protestgesten unterliegen offensichtlich einer Evolution. Wann liegt der erste Profi? (mv)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen