: Grüne wollen baden
UMWELT Das generelle Badeverbot in der Weser und anderen Flüssen ist nicht zeitgemäß, so die Grünen
Die Bremer und Bremerhavener Fraktionen der Grünen wollen das Baden in der Weser wieder erlauben. Verordnungen, die noch aus den sechziger Jahren stammen, verbieten das Schwimmen in Fließgewässern des Landes grundsätzlich. Zwar bestehen Ausnahmen, etwa am Strand neben dem Café Sand, vor allem in Bremerhavens „Weserstrandbad“ aber herrscht weiterhin ein Badeverbot. Eingeführt wurden die Verbote einst wegen der schlechten Wasserqualität.
„Die hat sich seitdem verbessert“, sagt Harm Ahlers vom Verein der „Weserschwimmer Bremerhaven“. Er begrüßt den Vorstoß der Grünen, schließlich kämpft er seit zehn Jahren für den erlaubten Zugang zum Gewässer. Mindestens ebenso lang läuft auch die Diskussion um das Verbot. Vor allem gibt es Bedenken, die Sicherheit könne für Schwimmer wegen der Schifffahrt oder der starken Strömung nicht gewährleistet werden.
„Die Bürger sind mündig genug, um für sich zu entscheiden, wo sie reingehen“, so die grüne Umweltpolitikerin Maike Schäfer. Das Weserstrandbad sei erst aufwendig saniert worden und auch in Rablinghausen sei ein Steindamm entfernt worden, um einen Sandstrand zu renaturieren – die Bürger aber dürfen dort dennoch nicht schwimmen. Dabei biete die Weser Raum für Erholung: „Viele Menschen möchten die Uferbereiche im Sommer zum Schwimmen nutzen. Ein generelles Badeverbot ist nicht mehr zeitgemäß“, so Schäfer.
Allerdings gibt es auch aus Sicht der Grünen weiterhin Bereiche, in denen ein Verbot wegen zu großer Gefahr sinnvoll sei. „Etwa in Vegesack, wo sich die Fähren kreuzen oder in der Nähe von Brücken und Hafenanlagen.“ Schäfers Fraktion will den Senat deshalb bitten, die Verordnungen zu erneuern, aber auch ein Konzept zu erstellen, das die Bevölkerung ausreichend über die Gefahren der Strömung und der Schifffahrt informiert.
Weserschwimmer Harm Ahlers zumindest rät Laien: „Man sollte immer in einem Flussbereich bleiben, in dem man noch stehen kann. Dann kann eigentlich wenig passieren.“ JPB