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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Über Lösungen in Sachen Internetpiraterie hat man sich jüngst auch in Berlin im Rahmen der Musikkonferenz all2gethernow den Kopf zerbrochen. Gestern trafen sich aus demselben Grund namhafte englische Popmusiker zu einem Filesharing-Gipfeltreffen in London. Nachdem auf Regierungsebene über eine Internetsperre für Menschen, denen illegales Runterladen von Mp3s nachgewiesen werden konnte, nachgedacht wurde, haben sich britische Popkünstler in die Debatte eingeschaltet. Die Featured Artists’ Coalition (FAC) mit so namhaften Mitgliedern wie dem Radiohead-Gitaristen Ed O’Brien, Blur-Schlagzeuger Dave Rowntree, Kate Nash oder Billy Bragg spricht sich gegen diese Regierungsmaßnahme aus. Sie befürchtet einen Einschnitt in die Privatrechte der Internetnutzer und eine Beschneidung der Möglichkeit zur Selbstvermarktung via Internet. Junge Musiker, die von keinem Label vermarktet werden, könnten durch Filesharing zu Popularität kommen. Demgegenüber tritt Lilly Allen mit Musikerkollegen wie James Blunt, Mark Ronson oder Gary Barlow klar für die Regierungsregelung ein und hat die FAC-Position kritisiert.

Gegen parteiliche Vereinnahmung wehrt sich Julia Franck, die 2007 für „Die Mittagsfrau“ den Deutschen Buchpreis erhielt. Der Verein „Steinmeier wird Kanzler“ habe sie ohne ihre Zustimmung als „Unterstützer“ aufgeführt, sagte die in Berlin lebende Autorin der Deutschen Presse-Agentur. Berichte, nach denen sie sich für den SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier ausgesprochen habe, seien falsch. Sie werde zwar seit Jahren von Parteien um Unterstützung im Wahlkampf gebeten, sie habe diese Bitte jedoch immer abgelehnt.