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Archiv-Artikel

das wichtigste Bayern und NRW isoliert

Uneinigkeit bei Rechtschreibreform. 14 Bundesländer führen unstrittige Teile der Reform zum 1. August ein

HANNOVER rtr ■ Die unionsgeführten Länder haben sich gestern nicht auf eine einheitliche Einführung der neuen Rechtschreibregeln im nächsten Schuljahr geeinigt. Niedersachsen und Baden-Württemberg entschieden sich wie zuvor bereits Hessen, die Rechtschreibreform zum 1. August verbindlich einzuführen und nicht dem Vorstoß von Bayern und Nordrhein-Westfalen zu folgen, die die umstrittenen Regeln vorerst nicht anwenden wollen.

Niedersachsens Kultusminister Bernd Busemann (CDU) forderte Bayern und NRW indirekt auf, ihre Ankündigung doch noch zurückzunehmen. „Es gibt vernünftige Gründe, sich den anderen 14 anzuschließen“, sagte er nach einer Kabinettssitzung in Hannover. Die beiden bevölkerungsreichsten Länder erweckten mit ihrer Haltung den Anschein, „das ganze Thema wieder auf null setzen zu können“, kritisierte er.

Das Landeskabinett forderte eine Stärkung des Rates für deutsche Rechtschreibung, der anstelle der Kultusministerkonferenz künftig die Schreibregeln festlegen solle. Der Vorsitzende des Rates, Hans Zehetmair, hatte sich für einen späteren gleichzeitigen Start der neuen Rechtschreibung in allen Bundesländern ausgesprochen.

Damit bleiben Bayern und NRW vorerst die einzigen Länder, in denen an der bisherigen Übergangsregelung festgehalten wird und alte Schreibweisen weiterhin nicht als Fehler angestrichen werden. Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) hatte zur Begründung des Vorstoßes erklärt, er wolle warten, bis der Rat für Rechtschreibung in den nächsten Monaten Nachbesserungen empfehle. Es sei nicht sinnvoll, bereits im nächsten Jahr wieder Änderungen anzubringen.