: Jahresrückblick von Markus Völker
Markus Völker ist taz-Sportredakteur und kolumnisiert „Olympyada-yada-yada“
Die Fußballwelt ist auf diese Meldung nicht vorbereitet – und sie ist es doch: Die Nachricht vom Tod des Diego Armando Maradona Franco kommt Ende November. Der Kleine wird nur 60 Jahre alt. Aber was heißt „nur“?
„Ich wusste nicht, dass das ein Spieler war.“ (Diego Armando Maradona, nachdem er Thomas Müller vom Pressekonferenz-Podium vertrieben hatte, eigentlich 2010- und doch zeitlos)
Gewinner – und das ist ein Problem, ist der Erstliga-Fußball.
Verlierer – und das ist ein Problem, ist der Sport-Rest.
Corona ist ein spalterisches Arschloch, es verschärft Konflikte. Das Oben profitiert, das Unten eher nicht.
Die Netflix-Doku „Maradona in Mexiko“, die ich mir nach dem Tod von El Loco anschauen wollte, hielt ich nur ein paar Minuten aus: Zu fertig der Typ, zu abgewrackt. Ein Grusel des Mitleids überkommt einen – nicht zu ertragen.
Ist natürlich auch Maradona, weil seine, nun ja, eigenwillige Interpretation eines Fußballhelden zeigt, was heute in Zeiten der Überanpassung und des Anti-Exzesses alles nicht mehr möglich scheint. Es leben die 80er, die 90er!
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