Märkische SPD wird sich Zeit lassen

Nach dieser Wahl ist offen, mit wem Platzeck regieren wird

VON UWE RADA

Matthias Platzeck hat es wieder einmal geschafft. Mit viel Einsatz und einem engagierten Gerechtigkeitswahlkampf hat „der Brandenburger“ seine SPD wieder an die Spitze geführt. Entschieden ist damit aber noch nichts. Koaliert die SPD nun mit der Linken? Oder bleibt es beim Bündnis mit der CDU? Noch nie war die Frage so offen.

Schnell wird diese Frage jedenfalls nicht entschieden sein. Brandenburgs alter und neuer Ministerpräsident Matthias Platzeck hat nicht nur die Qual der Wahl – er hat auch Zeit. Zeit genug, um mit beiden Partnern in spe das Beste für die SPD herauszuholen.

An die Wand sondieren

Ganz einfach wird das aber nicht. So handzahm wie in der Vergangenheit wird die CDU nicht mehr sein, dafür sorgt schon Landesvize Sven Petke. Ein weiterer Dissens ist die Bildungspolitik. Hier sind sich SPD und Linke einiger als SPD und Union.

Von der Linken unterscheidet die SPD das Thema Energiepolitik. Die SPD will neue Tagebaue, die Linke ist dagegen. Beobachter gehen freilich davon aus, dass eine Koalition weder am einen noch am anderen Dissenspunkt scheitern würde. Zu groß ist der Wunsch der jeweiligen Partner nach einem Regierungsbündnis. Platzeck hat also nicht nur Zeit. Er kann CDU und Linke vielmehr an die Wand sondieren. Am Ende wird wohl kurzfristig entschieden, wen der weichgeklopften Partner er aussucht.

Die harten Verhandlungen werden auch nötig sein: Denn egal mit wem – das Regieren wird für „den Brandenburger“ schwieriger werden als in der vergangenen Legislaturperiode.