: Kakaospritze für Kranich
Lufthansa holt sich Schokoladenvertreter
Nachdem der Corona-Luftraum auf weiten Strecken immer noch herbe eingeschränkt ist, gönnt sich die teilverstaatlichte, tief in den Miesen dümpelnde Deutsche Lufthansa jetzt eine zartbittere Verschnaufpause in Gestalt eines holländischen Schoki-Profis. „Lufthansa findet neuen Finanzchef bei Schweizer Schoko-Konzern“, schmolz gestern die süße Agentur Reuters dahin. Demnach soll die 52-jährige niederländische Schoko-Tafel Remco Steenbergen, derzeit Finanzchef der globalen Kakaoklitsche Barry Callebaut, die abgestürzte Lufthansa nicht in schokoladenbraune, sondern schwarze Zahlen führen. „Wir sind Herz und Motor der Schokoladenindustrie“ klecksen die Kakao-Kameraden auf ihrer klebrig anbiedernd herüberkommenden Webseite. Ein Leckeres hat die Verschmelzung Steenbergens mit dem kranken Kranich Lufthansa aber doch: Wir alten Schoki-Liebhaber gehen davon aus, dass, sollten wir – nur Göttin Corona weiß, wann – wieder in die Luft gehen, wenigstens und nonstop Gratissüßkram in der Kabine gereicht wird. Und die momentan ach so geschmälerten Managerboni? Die werden ab jetzt in Rumtraubenuss aufgewogen.
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