: Um den Schlaf gebracht
Sachsen-Anhalt: Jugendliche voller Sorgen
Irgendetwas stimmt nicht mit diesem Sachsen-Anhalt. Kein anderes Bundesland ist auf solch provinzielle Art verhaltensauffällig wie das „Land der Frühaufsteher“ – so ein Werbeslogan, mit dem einst die Insassen auf Plakatwänden an Autobahnen um Anteilnahme buhlten. Sachsen-Anhalt ist und bleibt das entbehrlichste aller Bundesländer. Schon öfter hatten wir hier vorgeschlagen, es gegen Mallorca einzutauschen. Aber die Spanier wollen einfach nicht ihre sonnenverwöhnte Insel im Mittelmeer durch einen dunkeldeutschen Inselstaat zwischen Sachsen und Niedersachsen ersetzen. Dessen Hauptstadt nicht einmal mit einem ICE zu erreichen ist. Wer drin ist in Sachsen-Anhalt, sitzt fest. Für immer. Kein Wunder also, dass die Krankenkasse Barmer gestern die Weltöffentlichkeit alarmierte: „Teenager oft schlaflos in Sachsen-Anhalt“. Entsetzt berichtete epd: „In Sachsen-Anhalt liegen Teenager nachts immer häufiger wach und leiden unter Schlafstörungen.“ Von wegen Frühaufsteher! Die Grünschnäbel wälzen sich sorgenvoll in den Kissen und trotten tagsüber müde über den engen Gefängnishof. Da hilft nur eins: Sachsen-Anhalt endlich auflösen!
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