leserInnenbriefe
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Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Widerlegte Legende wird aufgewärmt

„,Die‘ Wehrmacht wars nicht“,

taz nord vom 30. 9. 20

Die Wehrmacht war als Institution Betreiberin des Kriegsgefangenenlagers, sodass die an den Kriegsgefangenen verübten Verbrechen korrekt als „Verbrechen der Wehrmacht“ zu bezeichnen sind. Es wird ja in Bezug auf das KZ Bergen-Belsen auch von „Verbrechen der SS“ gesprochen und nicht von „Verbrechen von Teilen der SS“, obwohl das KZ Bergen-Belsen nur von einem kleinen Teil der SS betrieben wurde. Und wer ein Schreiben vom Finanzamt erhält, sagt ja auch nicht, er habe von „Teilen des Finanzamts“ ein Schreiben bekommen, obwohl das Schreiben sicherlich nicht von allen Amtsangehörigen gemeinsam verfasst wurde.

Die angebliche Differenzierung, die CDU und FDP hier vornehmen wollen, widerspricht eindeutig dem allgemeinen Sprachgebrauch beim Handeln von Institutionen und kann nur dazu dienen, die längst widerlegte Legende von der „sauberen Wehrmacht“ wieder aufzuwärmen. Und selbst SPD-Leute wollen dabei mitmachen. Hört das denn nie auf? Budzylein, taz.de

Das hatten wir schon einmal

„,Die‘ Wehrmacht wars nicht“,

taz nord vom 30. 9. 20

Jetzt geht das schon wieder los. Die subjektive Verteidigung der „Wehrmacht“ gegenüber der SS hatten wir schon 1996 bis 2000 mit der Ausstellung „Vernichtungskrieg: Verbrechen der Wehrmacht“. Die „Wehrmacht“ war organisatorisch voll eingebunden in alles. Absurd diese Stadträte. Die sollen das Buch der Hamburger Edition „Vernichtungskrieg: Verbrechen der Wehrmacht“ und den Ausstellungskatalog lesen. Gibt es secondhand.

Nzuli Sana, taz.de

Solche Maßnahmen wirken stigmatisierend

„Abstrich mit fadem Beigeschmack“,

taz nord vom 1. 10. 20

Zu solchen drastischen, teils grundrechtseinschränkenden Maßnahmen greifen Behörden schneller bei Menschen mit niedrigem sozialen Status. Man erinnere sich nur an die Absperrung eines ganzen Wohnblocks in Göttingen Ende Juni. In Verbindung mit wohlhabenden BürgerInnen und ihren Wohnquartieren liest man derartige Meldungen nicht. Die Reichenschicht ist diesbezüglich fast ein „No-Go“ für Politik und Behörden – eben weil solche Maßnahmen stigmatisierend wirken. Siehe hierzu auch nach Emsdetten (NRW). Thomas Brunst, taz.de

Eine interessante Begründung

„Abstrich mit fadem Beigeschmack“,

taz nord vom 1. 10. 20

„Landrat Mohrdieck versichert: ,Wir wollen diese Menschen schützen.‘Schließlich wollten sie ja arbeiten und die Landwirte seien auf sie angewiesen.“ Eine interessante Begründung für die Motivation, Menschen zu schützen …Karl Kraus, taz.de